Schon drei gute Dinge täglich machen glücklicher

Wissenschaftler beschäftigen sich im Rahmen des relativ jungen Psycholologiezweigs, der Positiven Psychologie, damit, wie Menschen glücklicher leben können. Dabei geht es nicht um ein oberflächliches positives Denken im Sinne von «don’t worry, be happy». Sondern darum, sein Leben so zu gestalten, dass der Blick auf das Positive gelenkt wird, dass die Stärken einer Person im Zentrum stehen und nicht die Defizite. Und dass Menschen ein Bewusstsein dafür entwickeln, was ihnen gut tut, was schön und wertvoll ist in ihrem Leben.  

 

Der Blick auf das Positive kann trainiert werden. Dazu wurde eine einfache Übung entwickelt. Eine Art Tagebuch der «drei guten Dinge»:

 

«Nimm dir jeden Abend eine Viertelstunde Zeit und schreibe 3 Dinge auf, die an diesem Tag gut waren und begründe kurz warum.»

 

Das müssen keine sensationellen Dinge sein. Es können kleine, unspektakuläre Begebenheiten, Begegnungen oder Erlebnisse sein. Zum Beispiel: Ich habe heute Morgen den Zeitungsverträger getroffen, er hat mich freundlich gegrüsst. Er hat mich Morgenmuffel gleich in eine bessere Stimmung versetzt: Oder: Ich habe heute das erste Mal die Blaumeise im Garten singen gehört. Das war wunderschön, weil sie den Frühling einläutet. Diese kleine Übung kann Wunder wirken. Wissenschaftlichen Studien belegen, dass die Lebenszufriedenheit der Testpersonen messbar gesteigert und Depressionen vermindert werden konnten, und das bis zu 6 Monate nach dem Training. Die Testpersonen berichten, dass sie dankbarer waren, dass sie oft schon während des Tages dachten, da ist etwas Gutes, das werde ich heute Abend aufschreiben. Die Wahrnehmung bezüglich der guten Dinge hat sich also geschärft.

 

Menschen lernen so, achtsamer im Alltag unterwegs zu sein. Den Fokus auf das Gute zu richten und sich weniger mit dem Negativen zu beschäftigen. Und sie gewinnen das Bewusstsein, dass es gar nicht so viel braucht um glücklicher und dankbarer zu sein. Dass auch sehr unscheinbare, kleine Dinge viel Glück in sich tragen und dass es sich lohnt, den Blick dafür zu trainieren. Die Übung kann auch ausgeweitet werden, indem man beispielsweise mit anderen darüber spricht, sich seine guten Dinge erzählt. Oder sich statt drei guter Dinge fünf, oder neun gute Dinge überlegt. Probieren sie’s aus, es macht sie glücklicher.

 

Seligman, M. E., Steen, T. A., Park, N., & Peterson, C. (2005). Positive psychology progress: empirical validation of interventions. American psychologist, 60(5), 410.